Ein gesundes Fundament gibt Zähnen festen Halt
Die Gingivitis (Entzündung des Zahnfleischs im Frühstadium) und die Parodontitis (auch „Parodontose“ genannt) gehören zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten überhaupt. Eine Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) führt. Jeder zweite Erwachsene ab der Lebensmitte leidet daran, häufig ohne es zu wissen. Ursache sind bestimmte Bakterien im Mund, die Zellgifte und Enzyme bilden, die Entzündungsprozesse auslösen. Neben schlechte Mundhygiene sind vor allem Rauchen(!), Stress, eine unausgewogene Ernährung, Störungen des Immunsystems und Diabetes Risikofaktoren, die eine Parodontitis begünstigen. Denn diese Erkrankungen schmerzen nicht. So schreiten sie allmählich fort – mit fatalen Folgen:
- Unbehandelt führt eine Parodontitis auf Dauer zu Zahnverlust.
- Zudem beeinträchtigt sie auch die allgemeine Gesundheit. Bei Patienten, die an Herzkreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus oder rheumatischen Erkrankungen u.a. leiden, steigt das Risiko von Komplikationen. Parodontitis steht sogar im Verdacht einen Diabetes auslösen zu können!
- Eine Zahnfleischentzündung erhöht auch das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen (Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht).
Eine Parodontitis ist eine offene Wunde im Mund. Die Entzündungsfläche entspricht in etwa dem Inneren einer Handfläche.
Wir sorgen für ein gesundes Zahnbett
Durch eine anti-infektiöse Therapie sorgen wir für größtmögliche Keimfreiheit. Unterhalb der Zahnfleischgrenze werden Zahnstein und harte (Plaque-)Ablagerungen entfernt. Dann glätten wir die erreichbaren Flächen der Zahnwurzeln, damit Bakterien nicht erneut angreifen können. Dies gelingt oft ohne einen chirurgischen Eingriff.
Durch eine anschließende Unterstützende Therapie (UPT) wird der nachwachsende Biofilm konsequent bekämpft, um die Entzündung zum Stillstand zu bringen.
Zunächst entfernen wir den Zahnbelag oberhalb des Zahnfleischesaumes (Gingiva) …
… und dann sorgen wir auch in den Zahnfleischtaschen für saubere Verhältnisse.
Nach wenigen Wochen ist die Entzündung zum Stillstand gekommen …
… und das Zahnfleisch beginnt, sich zu regenerieren.
Jeder in der Umgebung riecht es – nur der Betroffene nicht.
Etwa jeder vierte Bundesbürger hat ausgeprägten Mundgeruch. Mundgeruch ist in mehrfacher Hinsicht problematisch. Nicht nur, dass der Geruch in der Umgebung als sehr unangenehm empfunden wird. Schlimm daran ist, dass die Betroffenen ihren schlechten Mundgeruch meist nicht wahrnehmen. So entstehen peinliche Situationen.
Fast immer liegt die Ursache im Mund und nicht im Magen. Mundspülungen, Kaugummis und Lutschtabletten die frischen Atem versprechen, gehen nicht an die Wurzel des Übels. Sie überdecken den Mundgeruch lediglich, und das auch nur kurzzeitig. Die Ursache – Bakterienablagerungen meist in Zahnfleischtaschen und auf der Zunge – wird nicht beseitigt und der Mundgeruch kommt nach kurzer Zeit wieder.
Für die Behandlung ist eine genaue Diagnostik wichtig. Deshalb haben wir für Sie einen speziellen Fragebogen als PDF zum Download bereitgestellt. Wenn Sie die Möglichkeit haben, drucken Sie ihn aus und bringen den ausgefüllten Fragebogen zu Ihrem Termin mit.
In den meisten Fällen kann der Mundgeruch schnell und effektiv behoben werden.
Unsere Zahnärzte und Prophylaxe-Helferinnen helfen Ihnen gerne weiter.
So ist der Ablauf einer Parodontalbehandlung in unserer Praxis
1. Termin: Vorbehandlung I
Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung (PZR) werden alle Bakterienablagerungen an den Zähnen sowie am Zahnfleischrand (supragingival) entfernt
2. Termin: Vorbehandlung II
Wenige Wochen später wird diese PZR wiederholt; falls erforderlich erstellen wir eine aktuelle Röntgenaufnahme. Wir leiten Sie zur richtigen häuslichen Mundhygiene an und klären über entzündungsbeeinflussende Ernährungsgewohnheiten auf.
3. Termin: Geschlossene Kürettage (unter Anästhesie)
Ziel ist die sog. Full-Mouth-Disinfection in möglichst einer Sitzung. Dazu werden harte Beläge (Konkremente) an Zahnhals und Zahnwurzel (subgingival) entfernt. Die Zahnfleischtaschen werden gereinigt und desinfiziert.
4. Termin: Nachsorge
Nun beginnt die sogenannte unterstützende Parodontal-Therapie (UPT). Wir kontrollieren den Erfolg der bisherigen Behandlungsschritte: Ist ein Rückgang der Entzündung festzustellen? Check des Trainingserfolges bei der Mundhygiene; ggf. mit weiteren Übungen. Erneute Entfernung des Biofilms durch eine PZR.
5. Termin: Recall – Risikobestimmung/UPT
3 Monate später erfolgt eine erneute Erfolgskontrolle: Gibt es einen weiteren Rückgang der Entzündung? Wir überprüfen den Trainingserfolg. Nun entscheiden wir, ob zusätzlich eine chirurgische (regenerative oder resektive) Behandlung erforderlich ist. Erneut entfernen wir den Biofilm im Rahmen einer PZR. Abschließend erheben wir bestimmte Indizes, um das individuelle Risiko zu bestimmen und damit die nächsten Intervalle für die PZR festzulegen.